Welche Versicherung zahlt Kastration beim Hund?
Wird eine Kastration von Versicherung übernommen? Was bedeutet medizinisch notwendige Kastration? Wie hoch sind die Kosten für eine Kastration?
Verschiedene Beweggründe können dazu führen, dass eine Kastration beim Hund erforderlich oder gewünscht ist. Die Frage, ob sich eine Versicherung teilweise oder vollständig an den Kastrationskosten beteiligt, können wir bejahen. Allerdings gibt es dafür verschiedene Arten der Kostenübernahme.
Welche Versicherung zahlt Kastration beim Hund?
Diese Anbieter übernehmen 100% der Tierarztkosten bei Kastration:
Trotz der vielfältigen Versicherungsangebote übernehmen nur zwei Versicherungen die vollständigen Kosten einer Kastration. Zu diesen Versicherern gehören die R+V Versicherung (nur im Exzellent OP-Tarif) und die Uelzener Versicherung (in allen Tarifen der Hunde-OP Versicherung oder Hundekrankenversicherung).
Bei beiden Versicherungen gelten im Prinzip die gleichen Voraussetzungen: Nach Vertragsbeginn und Ablauf der besonderen Wartezeit von 6 Monaten, werden anfallende Kastrationskosten zu 100% übernommen.
Wichtige Vorteile bei einer 100%igen Kostenübernahme
Die Kosten einer Kastration können variieren und sind nur als Richtwert zu sehen. Je nach tierärztlichen Zeitaufwand und/oder Komplikationen können die Kosten unbeabsichtigt auch weitaus höher ausfallen. Bei einer vollständigen Kostenübernahme zur Kastration seitens der Versicherung, werden in der Tat sämtliche Tierarztkosten übernommen. Sie brauchen sich dabei um mögliche Folgekosten keine Sorgen machen. Sollten z.B. Wundheilungsstörungen auftreten, die eine mehrfache Nachbehandlung erforderlich machen, trägt die Versicherung die Kosten.
Sollten im Nachgang Narkoseunverträglichkeiten auftreten, die eine Folge-Operation notwendig machen, werden auch diese Kosten von der Versicherung getragen. Diese zwei besonderen Vorteile bei einer vollständigen Kostenübernahme unterscheiden sich von einer nur anteiligen Erstattung.
Wer übernimmt anteilig eine Erstattung von Kastrationskosten bei Hunden?
Ca. dreiviertel aller Versicherungen, die eine Hunde-OP oder Hundekrankenversicherung anbieten, übernehmen – entweder in ihrem besten und jeweils teuersten Tarif oder ausschließlich in der Hundekrankenversicherung – zumindest eine anteilige Erstattung, die sich zwischen 50 und max. 200 Euro bewegt. Mit diesem Zuschuss sind allerdings sämtliche Kosten abgegolten. Auch spätere Folge-OPs werden in keinster Weise übernommen.
Wichtig: Eine reine Kastrationsversicherung gibt es natürlich nicht, wir sprechen hier immer von einer Hunde-OP Versicherung oder Hundekrankenversicherung, die in diesem Bereich eine einmalige Erstattung vorsieht.
Was bedeutet medizinisch notwendige Kastration?
Häufige Missverständnisse bestehen bei der Definition einer medizinisch notwendigen Kastration zwischen Tierarzt und Versicherung. Denn jede Versicherung hat ihre eigenen Versicherungsbedingungen. In der Regel weicht der Ausdruck: medizinisch notwendig – vom Versicherer zur Aussage des Tierarztes erheblich ab. Befürwortet der Tierarzt eine Kastration z.B. aufgrund verschiedener Verhaltensauffälligkeiten und ist der Meinung, dass das Tier leidet und man könnte mit einer Kastration evtl. auch vielen Folgeerkrankungen vorbeugen, sind diese Beweggründe aus tierärztlicher Sicht zwar verständlich, aber aus Versicherungssicht keine Begründung für eine Kastration. Als medizinisch notwendig erachtet eine Versicherung die Kastration in der Regel, wenn eine Gebärmutterentzündung vorliegt oder Tumore nachgewiesen werden können. Für die Versicherung muss eine krankhafte Veränderung des Gewebes vorliegen, damit unabhängig von einem Kastrationszuschuss, die Kosten vollständig von der Versicherung übernommen werden
Bei einer krankhaften Veränderung des Gewebes übernehmen die Versicherungen – bis auf wenige Ausnahmen – die Kosten einer Kastration, die aus einer echten Erkrankung resultiert, nach Ablauf der jeweiligen Wartezeit komplett.
Ausnahmen:
- Die Helvetia Versicherung übernimmt die Kosten nach einer 6-monatigen Wartezeit nur, wenn ein Tumor die Ursache ist
- Die Gothaer Versicherung zahlt generell nur den Zuschuss, egal aus welchem Grund eine Kastration notwendig ist
- SantéVet zahlt ebenfalls nur den Zuschuss, egal aus welchem Grund eine Kastration notwendig ist
- Figo übernimmt die Kosten erst, wenn das Alter von 4 Jahren erreicht und eine krankhafte Veränderung des Gewebes vorliegt
Zwei Versicherungen übernehmen die Kosten einer Kastration zu 100%, welche ist besser?
Wer an einer vollständigen Kostenübernahme interessiert ist hat, wie eingangs erwähnt nur die Wahl zwischen der R+V Versicherung (nur im Exzellent OP-Tarif) und der Uelzener Versicherung. Da die Kostenübernahme gekoppelt an einen Vertrag zur Hunde-OP Versicherung oder einer Hundekrankenversicherung ist, sollte man sich auch die übrigen Leistungen, die beide zu bieten haben, kurz in einer Gegenüberstellung anschauen:
- Die R+V Versicherung bietet bislang lediglich eine reine Hunde-OP Versicherung an
- Die allgemeine Wartezeit für normale Standard OPs (z.B. Kreuzbandriss oder Magendrehung) beträgt 28 Tage, bei Unfall sofort
- 100% einer Kastration sind nach 6 Monaten ausschließlich im Exzellent Tarif versichert
- Versichert sind 100% Diagnostik (unmittelbar vor einer OP), OP-Kosten, Tierklinikaufenthalt, einen Monat Nachsorge, Biopsie, Punktion bis zum höchsten Abrechnungssatz beim Tierarzt
- Die besondere Wartezeit für ALLE rassetypischen OPs beträgt 12 Monate. Bei der R+V ist die besondere Wartezeit gleichzusetzen mit einer Bewährungsfrist. Nur wenn innerhalb dieser Zeit keine ersten Symptome einer rassespezifischen Erkrankung in Erscheinung treten, sind diese auch nach Ablauf versichert – sonst nicht!
- Mitversichert sind auch Wunden nähen, durch Verletzungen jeglicher Art und Zahnextraktionen (außer Milchzähne)
- Ausgeschlossen sind „reine Eingriffe“, wie die endoskopische Fremdkörperentfernung oder moderne minimalinvasive Eingriffe bei Harnblase, Galle, Niere, Lunge oder Herz
- Die R+V Hunde-OP Versicherung nimmt nur gesunde Hunde auf und der Exzellent Tarif ist ab 38,66 €/mtl. erhältlich
- Die Uelzener Versicherung bietet wahlweise die Hunde-OP Versicherung oder eine Hundekrankenversicherung inkl. OP-Schutz an
- Die allgemeine Wartezeit für normale Standard OPs und viele rassetyp. OPs beträgt 30 Tage, bei Unfall 7 Tage
- 100% einer Kastration sind nach 6 Monaten im Basis, Premium und Premium Plus Tarif versichert
- Versichert sind 100% Diagnostik an bis zu 3 verschiedenen Tagen, OP-Kosten, Tierklinikaufenthalt, bis 21 Tage Nachsorge (in der Krankenversicherung unbegrenzt), Biopsie, Punktion bis zum höchsten Abrechnungssatz beim Tierarzt
- Die besondere Wartezeit für 19 rassetypische OPs beträgt 12 Monate. Die besondere Wartezeit ist gleichzusetzen mit „abwarten“. Innerhalb dieser Zeit dürfen erste Symptome einer rassespezifischen Erkrankung in Erscheinung treten und sind nach Ablauf trotzdem versichert!
- Mitversichert sind auch Wunden nähen, durch Verletzungen jeglicher Art und Zahnextraktionen (inkl. Milchzähne)
- Eingeschlossen sind „reine Eingriffe“, wie die endoskopische Fremdkörperentferung und moderne minimalinvasive Eingriffe bei Harnblase, Galle, Niere, Lunge oder Herz
- Die Uelzener Versicherung nimmt Hunde in jedem Alter auf – auch mit Vorerkrankungen und der Premium Tarif ist inkl. Sonder OP-Baustein ab 18,12 €/mtl. erhältlich
Wie hoch sind die Kosten für eine Kastration?
Für die Kostenberechnung einer Kastration sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Die wichtigste Frage dazu lautet, wie hoch rechnet der Tierarzt ab? Verlangt er den 1-fachen, den 2-fachen oder den 3-fachen GOT Satz? Ist es eine normale Standard-Kastration beim Rüden oder der Hündin? Oder muss eine krankheitsbedingte Kastration durchgeführt werden, z.B. aufgrund eines Tumors oder einer Gebärmutterentzündung?
Mit diesen Kosten müssen Sie rechnen:
Der reine Eingriff einer Standard Kastration kostet beim Rüden laut aktueller GOT Verordnung zwischen 70,60 – 211,80 €. Aufgrund vieler weiterer Einzelposten, die alle einzeln abgerechnet werden, sollten Sie beim Rüden, Kosten von mind. 400 Euro einplanen.
Der reine Eingriff einer Standard Kastration kostet bei der Hündin laut aktueller GOT Verordnung zwischen 192,- – 576 €. Aufgrund vieler weiterer Einzelposten, die alle einzeln abgerechnet werden, sollten Sie bei der Hündin, Kosten von mind. 680 Euro einplanen.
Für eine medizinisch notwendige Kastration im Zuge einer Erkrankung, hier Kostenbeispiele je nach Rasse und Erkrankung:
Kastration:
Boxer: Mammatumor, Milchleiste
Chihuahua: Gebärmutterentzündung
Französische Bulldogge: Milchleiste, Mammatumor
Labrador: Gebärmutter m. Wundheilungsstörung
Pudel: Mammatumor, Milchleiste
Kosten
2.231 €
1.604 €
2.416 €
6.130 €
1.980 €
Bei einer Hunde-OP Versicherung, die eine vollständige Kostenübernahme einer Kastration abdeckt, haben sich schnell bereits die ersten Monatsbeiträge bezahlt gemacht. Mit einer Hunde-OP Versicherung an Ihrer Seite, sind Sie auch für die Zukunft finanziell abgesichert und können sich immer voll und ganz um die Genesung Ihres Vierbeiners kümmern!
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Alle Angabe ohne Gewähr! Aufgrund der neuen GOT Verordnung sind auch weitaus höhere Tierarztkosten möglich.