Hüftdysplasie beim Hund – Hunde OP Versicherung mit HD
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Die Hüftdysplasie (HD) beim Hund ist nach wie vor ein großes Thema unter Hundehaltern. Obwohl es sich um eine angeborene Erkrankung handelt, führt eine genetische Veranlagung nicht zwangsfläufig zum Auftreten schwerer Symptome. Je nach Ausprägung der Beschwerden existieren zahlreiche verschiedene Möglichkeiten zu deren Linderung. Im Folgenden erfahren Sie, was eine Hüftdysplasie auszeichnet und wie diese behandelt werden kann.
Was ist eine Hüftdysplasie beim Hund?
Das Hüftgelenk von Hunden ist ein Kugelgelenk bestehend aus einem Knochengerüst, einer Gelenkkapsel und einem Gelenkknorpel. Durch die umliegenden Muskeln wird es in Bewegung gesetzt. Bei einem gesunden Hüftgelenk sorgen die weichen Bestandteile des Gelenks für einen straffen Zusammenhalt und eine gute Beweglichkeit. Um normal zu funktionieren, müssen der Gelenkkopf und die Gelenkpfanne im Becken optimal zusammenpassen.
Bei einer Hüftdysplasie handelt es sich um eine Fehlbildung des Hüftgelenks. Dies bedeutet, dass die Bestandteile des Gelenks nicht zusammenpassen. In vielen Fällen kann die Gelenkkapsel zudem nicht für den nötigen Zusammenhalt (Laxität) des Gelenks sorgen. Durch schiefes Wachstum passt der Gelenkkopf nicht optimal in die Gelenkpfanne und springt oft heraus. Zudem kommt es zu einer verstärkten Belastung der Knorpel, was Schädigungen des Gewebes nach sich zieht. In Folge kann es zu Veränderungen der Knochen und Arthrose des Hüftgelenks (Coxarthrose) kommen.
HD Hund Symptome und Krankheitsverlauf
Die Symptome und der Krankheitsverlauf einer Hüftdysplasie beim Hund unterscheiden sich je nach Ausprägung der Erkrankung sowie dem Alter und der Rasse des betroffenen Hundes. Da es sich um eine erbliche Erkrankung handelt, zeigen sich erste Symptome häufig bereits im Welpenalter. Bei einer milden Ausprägung der Erkrankung kann es vorkommen, dass sich die Beschwerden erst im höheren Alter bemerkbar machen. In der Regel ist eine Hüftdysplasie mit starken Schmerzen für den betroffenen Hund verbunden und kann im Extremfall dazu führen, dass er das Gelenk nicht mehr bewegen kann.
Bei jungen Hunden im Alter von vier bis acht Monaten deuten in der Regel ein geringer Bewegungsdrang sowie ein breitbeiniger, schwerfälliger Gang auf eine bestehende Hüftdysplasie hin. Zudem kommt es häufig zu Problemen beim Aufstehen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung werden die Tiere zunehmend unbeweglicher. Durch die schmerzbedingte Schonung der Muskulatur kommt es zu einem Abbau der Muskelmasse in den Hinterbeinen sowie Lahmheit. Die Lebenserwartung von betroffenen Hunden variiert in Abhängigkeit von der Ausprägung der auftretenden Krankheitssymptome.
Diese Symptome können bei einer Hüftdysplasie beim Hund auftreten:
- hörbares Knacken des Hüftgelenks
- Hüftschwung beim Gehen
- unsicherer Gang
- häufiges Setzen
- nachlassender Bewegungsdrang
- Probleme beim Aufstehen oder Hinlegen
- Probleme beim Treppensteigen
- Erwärmung der Hüftgelenke
- Verspannung oder Verhärtung der Rückenmuskulatur
- Schmerzsymptome wie Jaulen, Winseln, Hecheln oder Zittern
- Zunehmende Ermüdung und erhöhtes Schlafbedürfnis
- Abbau der Muskulatur
- X-Bein-Stellung: Drehen der Hinterbeine nach innen
Diagnose einer Hüftdysplasie beim Hund
Hüftdysplasie beim Hund lässt sich mittels einer Röntgenuntersuchung relativ zuverlässig nachweisen. Um sicherzugehen, dass die Muskulatur des Hundes entspannt ist, erfolgt die Röntgenaufnahme der Hüftgelenke unter Sedation. Als wichtigstes Kriterium für die Auswertung der Aufnahmen gilt der sogenannte „Norberg-Winkel“, der das Verhältnis zwischen den Oberschenkelköpfen und der Gelenkpfanne angibt. Im Falle eines gesunden Hüftgelenks beträgt dieser Winkel mehr als 105 Grad. Bei geringeren Werten liegt mit großer Wahrscheinlichkeit eine Hüftdysplasie vor.
Daneben können eine Abflachung des Oberschenkelkopfs oder der Hüftgelenkpfanne, Anzeichen einer Arthrose am Hüftgelenk sowie eine Fehlstellung des Oberschenkelhalses oder -kops auf eine bestehende Hüftdysplasie hindeuten.
Unter Tierärzten ist diese Art der Diagnostellung etwas umstritten. Am zuverlässigsten sei hier die sog. Penn-Hip Methode genannt, die bereits ab der 16. Lebenswoche angewandt werden kann.
Weitere wichtige Vorteile dieser frühzeitigen Prognose:
- Züchter, die Ihre Welpen als HD-frei verkauft oder überlassen haben, können so frühzeitig darüber informiert und evtl. in Bezug auf die möglicherweise entstehenden Kosten ins Boot geholt werden
- Ein frühzeitiges Erkennen stoppt auch frühzeitig mögliche Schmerzen durch die Hüftdysplasie selbst bzw. daraus entstehende Folgeerkrankungen wie Arthrose und minimiert die damit verbundenen Tierarztkosten.
Risikofaktoren und Verbreitung der Hüftdysplasie beim Hund
In den meisten Fällen handelt es sich bei der Hüftdysplasie um eine angeborene Erkrankung. Dennoch erkrankt nicht jeder Hund, der die genetischen Anlagen für die Ausbildung der Erkrankung trägt, automatisch auch an ihr. Auch die Ausprägung der Symptome hängt zu einem großen Teil von genetischen Faktoren ab. In äußerst seltenen Fällen kann eine Hüftdysplasie beim Hund im Laufe des Lebens auch durch andere Faktoren wie Fehlhaltungen entstehen.
Hüftdysplasie beim Hund betrifft überwiegend große und mittelgroße Hunde. Kleine Hunde sind dagegen selten betroffen.
Zu den am häufigsten betroffenen Hunderassen gehören:
- Labrador
- Golden Retriever
- Deutscher Schäferhund
- Boxer
- Berner Sennenhund
- Rottweiler
Zuchtzulassung von Hunden mit Hüftdysplasie
Um die Verbreitung von Hüftdysplasie beim Hund einzuschränken, existieren für häufig betroffene Hunderassen bestimmte Auswahlkriterien für die Zuchtzulassung. Bevor ein Hund für die Zucht zugelassen wird, wird dessen Röntgenbild auf Fehlstellungen der Hüftgelenke untersucht. Hunde ohne Fehlstellung der Gelenke werden als HD-frei bezeichnet und für die Zucht zugelassen.
Da nicht jeder Hund mit den Anlagen zur Vererbung von Hüftdysplasie selbst an ihr erkrankt, besteht dennoch die Möglichkeit, dass dessen Nachkommen erkranken. Darüber hinaus werden auch Hunde mit einer milden Ausprägung der Erkrankung gelegentlich zur Zucht zugelassen. In einigen Fällen kann die Hüftdysplasie bei der Röntgenuntersuchung zudem nicht diagnostiziert werden. Aus diesen Gründen ist die Bezeichnung HD-frei bei Kauf eines Welpen beim Züchter leider kein Garant dafür, dass die Erkrankung nicht auftreten wird.
Vorbeugung von Beschwerden bei Hüftdysplasie
Obwohl die Ausprägung der Hüftdysplasie überwiegend genetisch bedingt ist, kann auch die Hundehaltung einen gewissen Einfluss auf den Krankheitsverlauf ausüben. Insbesondere bei jungen Hunden sollte Wert darauf gelegt werden, dass es nicht zu einer Überbelastung der Gelenke durch zu intensive Bewegung kommt. Durch gezieltes, moderates Training kann sichergestellt werden, dass der Hund bereits im jungen Alter einen soliden Muskelmantel ausbildet, der die Gelenke stabilisiert.
Zudem sollten Hundehalter zur Vorbeugung von Gelenkbeschwerden auf die richtige Fütterung achten. Futter mit einem zu hohen Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen wie Kalzium kann zu einem zu schnellen Wachstum führen und sich somit negativ auf den Krankheitsverlauf ausüben. Auch eine zu hohe Energiezufuhr sollte vermieden werden, um Übergewicht vorzubeugen.
Therapiemöglichkeiten bei einer Hüftdysplasie beim Hund
Leider handelt es sich bei der Hüftdysplasie beim Hund aus Sicht der modernen Veterinärmedizin um eine unheilbare Erkrankung. Dennoch gibt es verschiedene Therapieverfahren, die eine Linderung der Symptome oder eine Verzögerung des Krankheitsverlaufs bewirken können. Welche Form der Behandlung individuell geeignet ist, hängt von diversen Faktoren wie der Ausprägung der Erkrankung sowie dem Alter, Gewicht und der Rasse des betroffenen Hundes ab. Bei der Therapie von Hüftdysplasie beim Hund wird zwischen konservativen und operativen Behandlungsmethoden unterschieden.
Konservative Behandlung von Hüftdysplasie beim Hund
Die konservative (nichtchirurgische) Therapie bei Hüftdysplasie beim Hund konzentriert sich auf Schmerz- und Entzündungshemmung durch Belastungsanpassung, Gewichtsanpassung, Physiotherapie und Futtermittelzusätze. Die Maßnahmen dienen der Unterstützung der Gelenke und der Reduzierung der Belastung. Durch kontrollierte, schonende Bewegung auf weichem Untergrund kann der Aufbau der Muskulatur gezielt gefördert werden. Zudem können die therapeutischen Maßnahmen zur Lösung von Verspannungen und zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen beitragen. Ergänzend können diverse Medikamente wie Schmerzmittel und Entzündungshemmer eingesetzt werden. Bei übergewichtigen Hunden erfolgt eine gezielte Reduzierung des Körpergewichts.
HD Hund OP: Die operative Behandlung von Hüftdysplasie beim Hund
Es empfiehlt sich, zunächst mit Therapiemethoden mit einer möglichst geringen Invasität zu beginnen. Erst wenn konservative Maßnahmen keine Besserung bringen, sollte eine operative Behandlung von Hüftdysplasie beim Hund in Betracht gezogen werden. Je nach Ausprägung der Erkrankung existieren verschiedene operative Behandlungsmethoden. Bei besonders schwer ausgeprägten Beschwerden erfolgt der Ersatz des Hüftgelenks durch ein künstliches Gelenk.
Diese Operationsmethoden können zum Einsatz kommen:
- Beckenosteomie: Umstellung der Hüftgelenkpfanne
- Symphysiodese: Stoppen des Wachstums des Beckens im bauchseitgen Teil
- Denervation: Zerstörung der Nervenenden an der Gelenkkapsel zur Reduzierung des Schmerzempfindens
- Ersatz des Hüftgelenks in Form einer Prothese
- Entfernung des Oberschenkelkopfs und -halses
Fazit
Leider gibt es bis heute kein medizinisches Verfahren zur Heilung von Hüftdysplasie beim Hund. Glücklicherweise existieren jedoch zahlreiche Methoden zur Behandlung der Erkrankung. Mithilfe der richtigen Therapie können betroffene Hunde trotz ihrer Erkrankung ein glückliches und langes Hundeleben führen. Hundehalter, die frühzeitig mit einer passenden Versicherung vorsorgen, haben eine Sorge weniger und können ihrem Vierbeiner stets die bestmögliche Behandlung ermöglichen.
HD Hund Kosten?
Abhängig vom bestehenden Krankheitsgrad bei der Hüftdysplasie, fallen auch die HD Kosten beim Hund unterschiedlich aus. Wird eine mögliche HD Entwicklung z.B. frühzeitig ab der 16. Lebenswoche mit dem sog. Penn-Hip Verfahren erkannt, gibt es noch viele Möglichkeiten, um das Ausmaß einer HD zu stoppen oder zu lindern. Für das Penn-Hipp Röntgen sollte man ca. 180 – 300 Euro einplanen. Je nach OP-Methode, Grösse der Hunderasse und dem Fortschreiten der Hüftdysplasie können im weiteren Verlauf Kosten in Höhe von 680 Euro bishin zu mehreren Tausend Euro entstehen.
Versicherungslösung: Hundekrankenversicherung oder Hunde-OP Versicherung mit HD
Es gibt derzeit verschiedene Versicherungslösungen, um eine Hüftdysplasie abzusichern. Fast überall besteht jedoch die gleiche Problematik. In der Regel gibt es einen Bewährungszeitraum, die sog. Wartezeit. D.h. nach Versicherungsabschluss muss der zur Versicherung gesund angemeldete Hund für einen Zeitraum von 6, 12 oder sogar 18 Monaten gesund bleiben. Sobald erste Symptome innerhalb dieses Zeitraumes beim Tierarzt bekannt werden, ist eine spätere Operation nicht mehr versichert. Erste Symptome können bereits humpeln sein, wo der Tierarzt vielleicht auch keine konkrete Diagnose eintragen kann und ein Schmerzmittel verschreibt, womit das humpeln vorübergehend auch wieder weg ist. Aber dieser Eintrag innerhalb der Wartezeit reicht bei den meisten Versicherungen aus, eine spätere Erstattung abzulehnen, denn gerade, wenn es um eine Krankheit mit solchem Ausmass geht, prüfen die Versicherungen auf jeden Fall und fordern bei den Tierärzten alle Akten an, die in der Vergangenheit angelegt wurden. Oftmals ordnet der Tierarzt ja auch ein Röntgen an, weil z.B. der Verdacht auf einen Kreuzbandriss besteht. Wird durch das Röntgen eine Hüftdysplasie während der Wartezeit bestätigt, besteht leider das gleiche Problem.
Auch wenn das Röntgen bei reinrassigen Hunden oder Zuchthunden mit 12, 15 oder 18 Monaten als Zufallsbefund eine HD bestätigen sollte, muss geprüft werden, ob die Wartezeit bereits um war.
Bei der Agila, die nur eine sehr kurze Wartezeit hat, werden grundsätzlich keine Operationen erstattet, wenn eine Prothese notwendig ist. Prothesen sind bei der Hüftdysplasie jedoch relativ häufig, aber auch nicht immer der Fall: Vorhersagen kann dies keiner.
Expertentipp!
Tierärzte empfehlen die Uelzener Hundeversicherung, weil dies die einzige Versicherung ist, die zwar eine Wartezeit von 12 Monaten auf solche besonderen OPs hat, aber erste Symptome innerhalb der Wartezeit ausdrücklich erlaubt sind und im Anschluss eine notwendige OP trotzdem erstattet wird – hier geht man keinerlei Risiko ein!
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